Chlamydia pneumoniae
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Chlamydia pneumoniae – Ein Erreger chronischer, extrapulmonaler Infektionen? Chlamydiensyndrom

24. März 2012 - Ärzte, Veröffentlichungen

Frau Dr. Brockmann – früher in eigener Praxis niedergelassen, heute in der Forschung tätig – hat in diesem Artikel im deutschen Ärzteblatt über ihre persönlichen Erfahrungen mit über 300, an unterschiedlichen Chlamydieninfektionen erkrankten, Patienten berichtet. rot

Sie hat aufgrund Ihrer Erfahrungen mit den geschilderten Symptomen, der mit Chlamydien (Chlamydia pneumoniae, C. trachomatis, C. psittaci)  infizierten Patienten, die Theorie entwickelt, dass so etwas wie ein Chlamydiensyndrom, bestehend aus einer vielschichtigen Symptomatik, entsteht.

Chlamydia pneumoniae – Ein Erreger chronischer, extrapulmonaler Infektionen?

Chlamydiensyndrom von Dr. med. Silke Brockmann

Die in dem Beitrag referierten oder generierten Hypothesen zu Zusammenhängen der Chlamydieninfektionen mit bisher ungeklärten Symptomen oder Syndromen kann ich mit meinen Analysen unterstützen.
Ich überblicke in meinem Patientenklientel seit 1993 mehr als dreihundert Fälle, bei denen eine bestimmte Symptomenkonstellation auftrat und gleichzeitig positive Chlamydien-IgG-Antikörper (Titer zwischen 1:100 und 1:3 200) nachweisbar waren. Die Antikörperbestimmung erfolgte ohne Differenzierung der drei Serotypen (C. psittaci, C. pneumoniae, C. trachomatis). Aufgrund der Beobachtung, dass es bei diesen Patienten zu einer Besserung der Symptomatik unter antibiotischer Behandlung – Doxycyclin oder Erythromycin(-derivate) – kam, habe ich die Hypothese entwickelt, dass es ein Chlamydiensyndrom gibt, das durch folgenden Symptomenkomplex charakterisiert wird:
• Schmerzen in verschiedenen Gelenken, vorwiegend den kleinen und zusätzlich in einem oder mehreren, besonders belasteten großen (zum Beispiel Knie, Schulter, rechtes Handgelenk, Hüfte). Die Wirbelgelenke sind im Bereich der HWS oder LWS mitbefallen;
• Trockenheit der Schleimhäute in Mund, Nase, Augen, Juckreiz der Gehörgänge, Reiz der Harnwege und des Enddarms;
• Brennen der Augen, Verschwommensehen, Sehverschlechterung;
• Auftreten von einzelnen juckenden, schuppenden Rötungen der Haut;
• Reiz der Atemwege (insbesondere Kehlkopf) und Bronchien, chronische Entzündungen in diesem Bereich, Obstruktion der Bronchien, Verkennung als Allergie;
• Schmerzen im Bereich der Eierstöcke und der Gebärmutter bei Frauen, Verschlimmerung bei der Menstruation, dann auch Auftreten von akutem Blasenreiz oder schockähnlichen Zuständen;
• „Brennen“ im Magenbereich (manchmal auch dumpfer Schmerz), Blähungen, allgemeines Unwohlsein im „Bauch“ (Peritonealreiz?);
• Auftreten von „Herzstichen“, Schmerzen in der Herzgegend, Extraschlägen des Herzens;
• Starke, manchmal unüberwindliche Müdigkeit beziehungsweise Schläfrigkeit (wie bei subakuter Enzephalitis) und gleichzeitiger Nackendruck mit starker Muskelverspannung der HWS (Meningealreizung? Ausdruck der Entzündung der kleinen Wirbelgelenke?);
• Schmerzen im Bereich von Sehnen, häufige Lokalisation: Oberarme, Fersen (Achillessehnen), Fußsohlen;
• Schmerzen in mehreren Zähnen.

Die unüberwindliche Müdigkeit war das Symptom, das am häufigsten Behandlungsanlass war.
Die übrige Symptomenkonstellation weist Ähnlichkeiten auf zu klinisch definierten Syndromen, wie der Fibromyalgie und dem chronischen Müdigkeitssyndrom.
infektion ClamydieNach meinen Messungen geht das vollständige Abklingen der Chlamydiensymptomatik mit negativer Antikörperbildung einher.
Die Existenz einer Durchseuchung ohne klinische Bedeutung kann ich aus meinen Daten nicht bestätigen.
Als Infektionsquellen kommen nach meiner Erkenntnis nicht nur exotische Vögel, Hühner und Tauben in Frage, sondern auch Katzen, Kaninchen, häusliche Nagetiere und infizierte Menschen. Auffällig häufig bewohnen Patienten mit positiven Chlamydien-Antikörpern Wohnungen mit Schimmelpilzbefall, sodass darüber nachzudenken wäre, ob sich die obligat intrazellulär wachsenden Chlamydien möglicherweise der Pilze als Wirt bedienen.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt 98, Ausgabe 17 vom 27.04.2001, Seite A-1135 / B-969 / C-909 MEDIZIN zu dem Beitrag von Dr. med. Andreas Essig, Prof. Dr. med. Reinhard Marre in Heft 50/2000Infektion Clamydie2

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3 Kommentare
Tina H.

Guten Tag,
ich bin soeben auf diese Veröffentlichung gestoßen, da ich momentan mit dem Thema Chlamydia pneumoniae konfroniert bin. Aufgrund von immer wiederkehrenden ziehenden bzw. stechenden Schmerzen in verschiedenen Körperteilen habe ich meine Ärztin aufgesucht. Bei einer Blutuntersuchung kam ein erhöhter Wert für Borrelien sowie Chlamydia pneumoniae heraus. Da der Wert laut meiner behandelnden Ärztin noch nicht eindeutig ist und sie mich nicht gleich unter Antibiotika setzen wollte, soll ich nun nach 2-3 Wochen ein weiteres Blutbild machen lassen. Sollte sich jedoch herausstellen, dass ich Chlamydien habe (wie genau die Krankheit bezeichnet wird, weiß ich leider nicht), sind diese dann ansteckend? Bzw. wäre ich dann zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls ansteckend?
Ich würde mich über eine Antwort freuen!
Danke!

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Sebastian Graf

Hallo,
Ich würde es mit der Behandlung mittels Biophotonen / Nosoden versuchen.

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Jocham Norbert

Guten Morgen,
bin seit 2 1/4 Jahren an Chlamydia pneu. erkrankt. Zuerst eine Herzmuskelentzündung mit Perikaderguss und dann immer wieder Neuinfektionen, weil Ärzte zu kurz und mit zu wenig Antibiotika die einzelnen Phasen der Chlamydia pneu. behandeln.

Bin seit über 6 Monaten in Dauerbehandlung mit AB – die Tiderwerte gingen nicht runter.

Gibt es alternative Methoden?
Zum Beispiel eine Magnetfeld-Therapie mit Biofeedback, die eine unmittelbare Wirkung hat und die Krankheit auskuriert?

MfG
Norbert

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