Ende Januar 2011 hatte Nick (Terrier 3 Jahre alt) eines Morgens 39,8°C Fieber und zeigte sich apathisch. Der Besuch in der Tierklinik ergab eine Tonsillitis (Mandelentzündung mit schwellungsbedingten Schluckbeschwerden). Der Tierarzt verordnete Amoxicillin 10mg pro Kilogramm für 10 Tage. Fieber und andere Symptome verschwanden für ca. 3 Wochen.
Borreliose beim Hund: Symptome
Nachfolgend traten Symptome wie phasenweise auftretende Inkontinenz bei zuvor sicherer Stubenreinheit, erhöhte Körpertemperatur bis hin zu Fieber, Hautjucken, Appetitlosigkeit, Übelkeit mit Erbrechen, Erschöpfung, manchmal Apathie, Stolpern über die Vorderpfoten, Humpeln in ständigem Wechsel mit geringer Ausprägung – für wenige Minuten anhaltend – auf. In dieser Zeit bearbeitete er die Gelenke der Vorder- und Hinterläufe mit den Zähnen, ohne sich jedoch Hautverletzungen zuzufügen. Ich war beunruhigt und ließ Laboruntersuchungen auf Infektionen u.a. Borreliose machen, die jedoch negativ ausfielen. Zusätzlich sind alle möglichen Tests auf Futtermittelunverträglichkeiten und Hautparasiten durchgeführt worden – allesamt negativ.
Im Jahr 2011 hatte Nick insgesamt 4 Zecken, die bereits nach kurzen Saugzeiten entfernt worden sind. Er wurde vom Welpenalter an monatlich pünktlich mit sogenannten Repellens-Produkten der neusten Generation (Advantix, Scalibor etc.) behandelt und täglich mehrfach auf Zecken abgesucht. Man kann nahezu sicher davon ausgehen, dass Nick keine weiteren Zeckenstiche hatte.
Im Jahr 2012 entdeckten wir auf Nick die erste auf Stecknadelkopfgröße vollgesogene Zecke im März, wir gehen von unter 3 Stunden Saugzeit aus.
Es zeigten sich wieder, die aus dem Vorjahr bekannten Symptome der Borreliose beim Hund in unterschiedlicher Reihenfolge und Ausprägung, also phasenweise auftretende Inkontinenz, Humpeln für wenige Minuten – von rechts nach links wechselnd, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Erschöpfung, manchmal Apathie, Stolpern über die Vorderpfoten usw. Vor dem Auftreten dieser Symptomatik bearbeitete er regelmäßig wiederkehrend seine Gelenke der Vorder- und Hinterläufe mit den Zähnen. Dieses Verhalten sollte sich zu einer Art „Frühwarnsystem“ im Umgang mit der Borreliose beim Hund entwickeln.
Im Mai 2012 erfolgte die erste Laboranalytik, in einem auf Parasitosen spezialisierten Labor, was im Unterschied zu den großen Laborketten so ausgelegt ist, dass der Biologie jede Probe einzeln unter dem Mikroskop analysiert.
Das Ergebnis war ein positiver Test auf Borrelien IgG 1:128 – im Detail ein Nachweis des Immunglobulins G (IgG) auf Borrelien. Das ist ein Wert, der frühestens 4 – 8 Wochen nach dem Kontakt mit dem Erreger gebildet wird. Man spricht hier auch von der Spätphase der Infektion. Es folgte eine antibiotische Therapie mit Doxycyclin Monohydrat Tabletten 100 mg aus der Humanmedizin vom 22.05.12 bis zum 20.06.12 in der Dosierung 10mg pro Kilo Körpergewicht alle 12 Stunden. Nick war für etwas länger als 2 Wochen symptomfrei.
Anfang Juli hatte Nick eine Zecken-Nymphe, die durch Advantix fast abgetötet war. Es folgte das Kauen seiner Gelenke der Vorder- und Hinterläufe… Ca. eine Woche später zeigte Nick deutliche Gleichgewichtsprobleme. Er wirkte etwa eine halbe Stunde wie volltrunken oder wie im epileptischen Anfall, danach war alles wieder normal. Am nächsten Tag hatte er hohes Fieber (40,5°C) und zeigte diesmal alle klinischen Symptome aus der Vergangenheit in erheblich stärkerer Ausprägung.
Es folgte ein neuer Test auf Borreliose, weil der Laboranalytiker eine Neuinfektion mit Borreliose oder Anaplasmose beim Hund vermutete.
Das Ergebnis zeigte diesmal zwei positive Tests auf Borrelien: IgG (Spätphase) 1:128 und IgM (Frühphase) 1:256.
Nick wurde erneut für 6 Wochen mit Doxycyclin Monohydrat Tabletten 100 mg aus der Humanmedizin – Dosierung 10mg pro Kilo Körpergewicht – alle 12 Stunden behandelt.
In den Jahren 2012 und 2013 kam es zu 3 Rückfällen, die von der Initialsymptomatik „Beißen der Gelenke“ nahtlos in das sonst übliche klinische Bild mündeten. Nach Antibiose von jeweils 4 Wochen verschwand die Symptomatik. Die symptomfreien Intervalle wurden länger.
Die Laborbefunde von Nick finden Sie hier
4 Kommentare
Da habt ihr ja was hinter euch
auch eigenblutbehandlung mit ozon und statt antibiotika phytobiotika.
Pingback: kranker weimaraner
versuche es mal mit photonentherapie.